Die gute Nachricht erreichte Rainer Eglseder, Leiter des Perchten-Museums, am Mittwoch per E-Mail: Der Perchtenlauf in Kirchseeon im Kreis Ebersberg wird ins deutsche Verzeichnis des immateriellen Kulturerbes aufgenommen. Er steht jetzt in einer Reihe mit der Tölzer Leonhardifahrt oder der Berliner Techno-Kultur.
Der Volksglaube, dass die Perchten in der Zeit um den Jahreswechsel die Dämonen in Schach halten, ist älter als das Christentum, erklärt Eglseder. Mit Masken und in Kostümen ziehen sie mit Trommeln durch die Straßen, vertreiben das Unheil und wollen die Natur aufwecken.
Ursprünglich war das nur etwas für Männer. Doch bei aller Liebe zur Tradition: Fortschritt gehört dazu, betont Eglseder. Das hat ihnen einst schon Perchten-Vorreiter Hans Reupold vorgelebt. „Er hat in den 70ern Mädchen und Frauen in den Verein geholt – weil er Weitblick hatte.“ Heute ist die Hälfte der Kirchseeoner Perchten weiblich. Und Rainer Eglseder ist überzeugt, dass das mit ein Grund war, warum das Brauchtum zum Kulturerbe ernannt wurde.
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Foto: Rossmann